Welche Formen von Haarausfall gibt es?
Grundlegend werden drei verschiedene Formen der Alopezie unterschieden. Sie definieren sich nach dem Erscheinen der kahlen Stellen auf der Kopfhaut.
Erblich bedingter oder anlagebedingter Haarausfall (Androgenetische Alopezie)
Die androgenetische Alopezie beschreibt den Verlust der Haare bis hin zur Bildung einer Glatze aufgrund von Androgenen (männliche Sexualhormone). Es beginnt mit schütter werdendem Haar. Nach und nach kommt an den typischen Stellen die Kopfhaut zum Vorschein.
Typische Erscheinungsformen:
- am Hinterkopf bildet sich mittig nach und nach eine kahle Stelle
- die Stirn-Haar-Grenze tritt zurück und es bilden sich grosse Geheimratsecken
Die kahlen Stellen können sich mit fortschreitendem Alter verbinden und allmählich eine Glatze bilden. Es kann aber auch bei den Geheimratsecken oder dem kahlen Hinterkopf bleiben. Es bilden sich Stirnglatze, Tonsur oder ähnliches.
Die androgenetische Alopezie ist ein genetisch vorbestimmter Haarverlust, der erblich bedingt und altersabhängig ist. Häufig sind Männer zwischen 30 und 40 Jahren betroffen. Man spricht davon, dass etwa 80% aller Männer weltweit davon betroffen sind.
Eine Frau ist seltener von dieser Form betroffen. Sie wird durch Störungen in Hinblick der männlichen Geschlechtshormone begünstigt. Dies kann unter Umständen vorkommen beim polyzystischen Ovarialsyndrom oder bei bestimmten Tumoren.
Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata)
Kreisrunder Haarausfall (Alopecia areata) beschreibt den krankhaften Haarausfall in scharf abgegrenzten Kreisen. Das Erscheinungsbild ist sehr markant. An allen behaarten Körperstellen (Kopf, Augenbrauen, Arme, Beine etc.) können sich innerhalb kürzester Zeit runde kahle Stellen bilden. Diese sind ganz klar lokal begrenzt. Die Ursache von Alopecia areata ist nicht ganz klar. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der Haarfollikel von Immunzellen angegriffen werden, was das Haar zum Ausfallen bringt. Der erstmalige Ausbruch der Krankheit kann jederzeit stattfinden, tritt aber vermehrt zwischen 20 und 40 Jahren auf. Aber auch Kinder können von Alopecia areata betroffen sein. Die Krankheit verläuft oft schubweise. Unter Umständen kann sie nach einem entzündlichen Schub spontan verheilen. Dann wachsen die Haare zunächst farblos wieder nach. Besonders bei Kindern besteht eine grosse Chance der Regeneration. Es kann aber auch zu einem dauerhaften Haarverlust oder zu einem erneuten Ausbruch kommen.
Diffuser Haarausfall (Diffuse Alopecia)
Diffuser Haarausfall bezeichnet das Ausfallen der Haare über den ganzen Kopf verteilt. Die diffuse Alopezie lässt sich lokal nicht eingrenzen. Das Erscheinungsbild zeigt deutlich ausgedünntes Haar. Diese Form des Haarverlustes kommt gehäuft bei der Frau vor. Die Ursachen dafür können vielfältig sein. Oftmals sind Stress oder hormonelle Veränderungen der Auslöser. Es handelt sich also in der Regel um einen vorübergehenden Haarverlust. Dieser ist dadurch zu therapieren, dass die Ursache ermittelt und behandelt wird.